2 Grundlagen und Einführung
Seit den ersten Grundüberlegungen Anfang der 1990er Jahre und dem Beginn der Umstellung
von analog auf digital durch die in Deutschland 1993 gegründete ''Gesellschaft zur Förderung
der Rundfunkversorgung'', kurz GARV,34 erobert digitales Fernsehen die deutschen Haushalte.
Auch europaweite Bestrebungen gründen sich im Jahr 1993, als das DVB-Projekt in der
Schweiz gestartet wurde35.
Wer digitales Fernsehen am analogen Endgerät nutzen möchte, braucht zusätzliche Komponenten,
die das digitale Signal verarbeiten und entschlüsseln können43. Für die Übersetzung
wird eine Set-Top-Box benötigt44. Moderne Integrated Digital TVs, kurz IDTV45, haben so
eine Box bereits eingebaut. Wer Aufnahmen tätigen möchte, benötigt einen DVD-Recorder,
der dann die analogen Bilder und Töne auf CD oder DVD abspeichert. Eine andere Möglichkeit
sind Festplattenrecorder bzw. Festplattenreceiver, sie sind Aufnahmegerät und Set-Top-
Box in einem. Sie speichern die Daten auf einer internen Festplatte46. Recorder, die
DVDRAM unterstützen, bieten die Time-Shift-Funktion47. Die propritären Aufnahmeformate
machen aber oft ein Weiterverwenden der Sendungen z.B. am PC unmöglich48.
Oft stößt man dabei auch schnell an die Grenzen der internen Festplatten
Für das Digitalfernsehen ist auch der PC, sofern mit den entsprechenden Leistungsmerkmalen
vorhanden, als Multimediaanlage zu Hause geeignet. Ein solcher HTPC ist in der Lage verschiedenste
Multimediadaten wie z.B. MP3s, VCDs, DVDs, DivX und AVI Dateien abzuspielen.49
Das Gerät fasst damit Einzelgeräte wie z.B. Videorecorder, DVD-Spieler, CDSpieler,
Hifi-Anlage in einem Gerät zusammen und ermöglicht dabei noch weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Alles was hierfür benötigt wird ist eine DVB-Karte oder eine per USB
angeschlossene Set-Top-Box mit Digital-Ausgang und einem Anschluss per Kabel, Satellit
oder Antenne.
Bis 2010 sollen nun alle deutschen Haushalte Digitalfernsehen
über einen einheitlichen Standard empfangen können.
Der digitale Standard verbessert das Fernsehen in vielerlei Hinsicht durch erhöhte
Übertragungskapazitäten36 und eine Vielzahl an
Zusatzinformationen und Diensten.37 Die Vorteile seien hier
zusammenfassend dargestellt:
Vorteile des Digital TV38
Bessere Übertragung: Die Digital-Technik ermöglicht durch Komprimierungsalgorithmen
eine höhere Informationsübertragung: Bessere Bilder, besserer Ton, mehr Kanäle bei weniger
Störanfälligkeit. Die besten Voraussetzungen für das Heimkino-Feeling, denn bei einigen
Filmhighlights wird der Ton im Dolby-Digital-Format ausgestrahlt.39
Mehr Leistungen: Durch den digitalen Übertragungsweg sind auch neue Verschlüsselungsstandards
entstanden. Sie ermöglichen eine Vielzahl von Pay-TV Angeboten wie z.B.
Video-On-Demand, oder eine schier unglaubliche Zahl an Sendern, auch ausländische in
DVD-Qualität mit vielen interaktiven Zusatzinformationen und dazu internationale Newsticker40,
Emailfunktionen und elektronischen Einkauf, individuelle Video-Informationen
über andere Länder oder Urlaubsziele, Live Chats und Spiele.
Mobiler Empfang: Die Übertragung per Antenne bietet das ''Überall-Fernsehen'' kabellos.
Egal ob Laptop, Auto oder Zeltplatz, PDA, Handy oder Smartphone, digitales Fernsehen
kann überall genutzt werden.
Das digitale Signal kann über folgende Wege empfangen werden: Per Satellit (DVB-S), per
Kabel (DVB-C) oder per Antenne (DVB-T). In den meisten Ballungsgebieten ist inzwischen
der Empfang kein Problem mehr. Zusätzlich können umfangreiche Serviceangebote oder eine
Vielzahl an Sendern bezogen werden.
Digitalfernsehen wird von wirtschaftlicher Seite stark unterstützt. Das ''Digital Video Broadcasting
Project''41, in dem über 270 Unternehmen wie Rundfunkbetreiber, Hersteller, Kabelund
Softwarefirmen und Behörden aus 35 Ländern zusammenarbeiten, schafft seit vielen Jahren
einheitliche Standards. Digitales Fernsehen ist europaweit, genauso wie in Asien und
Südamerika seit langem ein aktuelles und profitables Thema.
Digitalfernsehen kann auf verschiedenen Wegen empfangen werden42:
Leider sind manche Karten im Bereich der DVB-T noch etwas unausgereift;
für viele Karten sind wahre ''Patchorgien'' notwendig, um die Geräte lauffähig zu machen.
Dazu gehört die entsprechende Software, die oft den Karten beigefügt, aber manchmal noch
sehr unkomfortabel ist50.
Deswegen sind in letzter Zeit verschiedene Opensource-Projekte
entstanden, bei denen mit Hilfe der engagierten Entwicklergemeinde kostenlose und komfortable
Software für alle Ansprüche erstellt werden soll. So wird der PC zur Alternative gegenüber
dem klassischen Fernsehgerät.
Ausgewählte bekannte und damit stark forcierte Opensource-Projekte für Linux seien hier im
Folgenden vorgestellt.
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